TOKIO WALKING ON WATER
Der Fischerort Edo (heute Tokio) ist über Kanäle und Flüsse mit dem Meer verbunden. Ab dem 17. Jahrhundert wird sie zur Hauptstadt des Shogunats gewählt. Die Kombination bietet gute Voraussetzung für die Weiterentwicklung zu einem wichtigen Handelsstandort.
Im Zuge von Verdichtung und Industrialisierung werden viele der historischen Wasserstraßen überbaut, trockengelegt und umgeleitet. Damit verlieren sie deutlich an Bedeutung und verschwinden weitgehend aus dem Stadtbild.
Die Versiegelung von Flächen und der geringe Grünflächenanteil von 7,5% führt bei Starkregenereignissen und Wirbelstürmen zu Überschwemmungen. Als Gegenmaßnahme dazu wird bis 2007 ein aufwändiges Kanalisationssystem errichtet. Der Metropolitan Area Outer Underground Discharge Channel ist weltweit das größte unterirdische Entwässerungssystem. Es ermöglicht das Ableiten von rund zwei Millionen Litern Wasser pro Sekunde aus dem Zentrum Tokios.
Innerhalb der letzten Jahre hat sich die Wasserqualität der Flüsse verbessert. Gleichzeitig wächst bei der Bevölkerung das Verständnis für die historischen Wasserläufen als Teil des Stadtbildes. Entlang der Uferbereiche lagen früher Promenaden und Vergnügungsviertel.
Die Analyse illustriert das vielfältige Potential von ausgewählten Wasserläufen und den begleitenden Uferräumen. Sie soll ein Anstoß sein, um die Entwicklung der Stadt in eine neue Richtung zu lenken.
Bearbeitung: Holger Pietzrok
Betreuung: Prof. Katja Benfer, Dipl.-Ing. Masashi Nakamura, Prof. Dr. Isami Kinoshita