CGL entwickelt Online-Plattform zu Bildungs- und Vermittlungsprojekten in historischen Gärten
Die Initiativen reichen von Vorträgen über Führungen bis hin zu grünen Klassenzimmern: Vielfältig sind die Aktivitäten, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Gärten, Parks und Kulturlandschaften in Deutschland als lebende Denkmale nahezubringen. Im Zuge der Klimakrise und der Bedrohung der Biodiversität setzen immer mehr Einrichtungen auf Bildung und Vermittlung im grünen Kulturerbe. Doch ein Erfahrungsaustausch über Didaktik, Formate und Strukturen findet kaum statt. Eine Online-Plattform soll Abhilfe schaffen: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat dem Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur an der Leibniz Universität Hannover (LUH) rund 119.000 Euro zur Verfügung gestellt, um Wissen zu Bildungsangeboten in historischen Gärten und Parks zu erheben und die Akteurinnen und Akteure zu vernetzen.
In den kommenden zweieinhalb Jahren ermittelt und evaluiert die Umwelthistorikerin Bianca Kircher-Limburg in mindestens 20 Gärten, Parks und Kulturlandschaften jene Formate, die Inhalte und die Bedeutung der Gartendenkmäler weitertragen. Sichtbar werden soll ein möglichst breites Spektrum des Bemühens um Bewusstseinsförderung für das Gartenerbe. Gärten als Lernorte werden bundes- und institutionsübergreifend und einschließlich der als UNESCO Welterbe eingetragenen Anlagen erforscht. Geplant ist auch, Gärten in Österreich und der Schweiz zum Vergleich heranzuziehen. Es sollen Interviews mit Verantwortlichen unter anderem bei Schlösserverwaltungen oder Landesdenkmalämtern stattfinden und Daten zu Projekten im Bereich Bildung und Vermittlung in Gärten erhoben werden. Im Zentrum steht dabei, die Akteurinnen und Akteure zusammenzubringen und miteinander zu vernetzen.
DBU-Fachreferentin Constanze Fuhrmann sagt: „Wir begrüßen eine solche Plattform, die erstmals in größerem Maßstab die Sachlage zur Bildungs- und Vermittlungsarbeit für Gartendenkmale transparent macht. Sie ermöglicht den Austausch von Erfahrungswissen, so dass erprobte Beispiele für alle in der Breite sichtbar sind und nachgeahmt oder übernommen werden können. Wir verfolgen damit das Ziel, den Dialog mit dem Publikum zu fördern und mehr Menschen für den Schutz solchen Kulturerbes zu gewinnen.“ Nach den Worten der CGL-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Inken Formann ist die digitale Zusammenführung ein Ausgangspunkt, um übertragbare Qualitätsstandards der Angebote zu entwickeln, die den Dialog mit dem Publikum verbessern. „Wir erhoffen uns von diesem Projekt, dass es letztlich auch das öffentliche Bewusstsein für die Besonderheiten und Qualitäten historischer Gartenkultur schärft. Wir sind der Meinung, dass gerade in alten Gärten und Gartenlandschaften viel Wissen zum Umgang mit der Natur als Flora und Fauna, zur Nachhaltigkeit und zu gesunden Lebensweisen wurzelt.“